Der Weg vom Segelflieger zum UL-Piloten

Tja, um das gleich vorweg zu nehmen. Ich bin dem Segelfliegen nicht untreu geworden.. und das wird auch nie passieren. Trotzdem ist es, gerade als Segelflieger, ne überlegbare Option um mit dem Partner oder auch mit Freunden relativ günstig mal von A nach B zu fliegen.

 

 

 

Mir wird, im Gegensatz zur PPL-A Ausbildung, weniger abverlangt, da ich bereits Lizenzinhaber bin.

Zum Beispiel können mir 20 Flugstunden in der Ausbildung erlassen werden wenn ich als Segelflieger mind. 20 Flugstunden in den letzten 2 Jahren in der Luft war. Das ist preislich nicht unerheblich.. 20 x 125 Euro = 2500 Euro eingespart.

Als Fußgänger muss man 30 Flugstunden fliegen.

Als Segelflieger muss man auch nur 3 Fächer bei der Theorie nachweisen, da das Wetter oder auch Luftrecht und andere Fächer bereits bei der Segelflug Prüfung abverlangt wurden..

1. Technik

2. Verhalten in bes. Fällen u.

3. Pyrotechnik (Rettungssystem bei UL, Fallschirm mit Rakete; bei jedem UL in Deutschland vorgeschrieben)

 

Ich habe für die Ausbildung (mit insg. 17 Std. 20 Min. Flugzeit)

ca. 2400 € bezahlt. Wenn man das mit einem PPL (A) für ca. 9000 € vergleicht, ist dieser Unterschied enorm.

 


 

Freitag der 10. August 2012

Ich hab mich per Internet schlau gemacht..Was erwartet mich bei der Ausbildung, was kostet sowas..und wo wird die Schulung angeboten ?? Der Platz am NOK (Rendsburg-Schachtholm) sollte es dann werden, liegt er doch sehr schön zentral in Schleswig-Holstein. Bereits am Telefon hatte mir mein künftiger Fluglehrer Eckpunkte zur Ausbildung erzählt. Auch das ich 20 Flugstunden erlassen bekommen könnte..müsse aber realistisch mit einem praktischen Stundenansatz von ca. 15 Flugstunden rechnen. Heute ging es also darum, zu fliegen..das UL-Flugzeug kennenzulernen. Ausgebildet wird mit einer C42, wohl ein recht gutmütiger Flieger, der oft zur Schulung genutzt wird. Er sagte mir, Segelflieger seien ihm am Liebsten..da sie den Abfangbogen durch das Segelfliegen in der Regel schon beherrschen. Schauen wir mal, dachte ich mir. Im Flug kam aber oft auch der Spruch.. lass doch mal die Füsse von den Pedalen... die Segelflieger immer mit dem Seitenruder.. das braucht man hier beim UL eigentlich nur zur Landung. Beim Landeanflug genau 60kt halten.. nicht 55 und auch nicht 65kt. Geschwindigkeiten sind sehr wichtig beim Motorflug...ihr Segelflieger fliegt mehr nach Gefühl ;-) Tja.. Ich merke, es gibt viel zu tun.

 

Montag der 20. August 2012

Es werden heute weniger Starts u Landungen, sondern mehr verschiedene Flugzustände demonstriert. Wie sieht eine Ziellandeübung aus ? Oder wie reagiert man bei einem Motorausfall ? Und wie führt man dann eine Aussenlandung durch ? Ich muss auch hier wieder feststellen.. wie deutlich ist der Unterschied zwischen einem erfahrenen Fluglehrer und einem Flugschüler ?? Sehr deutlich.. Na klar, und ich weiss es auch, liegen da doch teilweise tausende von Flugstunden dazwischen.. So möchte ich das auch mal können, denke ich dann immer. Die Ruhe bei den Ruderbewegungen..Einfach fantastisch...

Auto fahren..Motorrad fahren...aber nichts ist mit Fliegen vergleichbar. Wie schön ist es in der Luft zu sein.

Mein Fluglehrer merkt, dass ich mit einer einstündigen Pause am Flugtag, 2 Stunden fliegen kann. Hier merke ich den kleinen Vorteil ... den ich vielleicht durch das Segelfliegen habe. Ich habe bereits schon mehrere Stunden in der Luft verbracht und dadurch eventuell leichte Vorteile gegenüber einem sogenannten Fussgänger, der, wie mein Fluglehrer sagt, bereits nach einer Stunde fliegen den Kopf mit vielen neuen Eindrücken so voll hat.. 

 

Donnerstag der 23. August 2012

Mein Fluglehrer hatte mir Hoffnung gemacht, dass ich schon bald mit meinem Soloflug rechnen könne..

Da man natürlich nicht weiss, wann dies sein wird...nahm ich heute versorglich meine Frau mit, damit sie, wenn es denn dann passiert, bei diesem Ereignis dabei ist und dann Bilder machen kann.

So einen Moment gibt es eben nur einmal im Leben ;-).

Aber es sollte leider anders kommen.. Zum Einen war es zu windig und zum Anderen wurde das Wetter zunehmend schlechter. Heute war leider nur eine Flugstunde mit Fluglehrer möglich. Auch meine Frau, die mal mit einsteigen sollte, hatte nicht die richtige Lust bei so einem Wetter. Sie als Beobachterin wunderte sich aber schon von unten manchmal, wenn wir für Ziellandeübungen recht zügig zu sinken anfingen. Sah wohl doch etwas a-typisch aus.

 

Dienstag der 18. September 2013

Heute fliege ich wieder einige Übungen mit meinem Fluglehrer. Wenn es das Wetter zuläßt, fliege ich jeweils um 0900lcl und um 1100lcl für eine Stunde am Platz, so dass ich bei der Anfahrt von Flensbnurg auf 2 Stunden Flugzeit am Tag kommen kann..

So langsam habe ich auch die örtlichen Verhältnisse im Kopf..ab welchem Bauernhof der Queranflug..bzw. die Platzrunde überhaupt verläuft.

Wir üben unter anderem Ziellandeübungen, die aus 2000ft über dem Platz beginnen. Hierbei wird der Motor auf Leerlaufdrehzahl gedosselt um einen Motorausfall zu simulieren. Dann wird ohne Klappen zu setzen die Geschwindigkeit durch drücken des Höhenruders auf ca. 70-80kt erhöht. Die richtige Einschätzung der Windrichtung ist hierbei wichtig.

Die Aussenlandestrecke (jetzt die Landebahn des Platzes), sollte man nie so recht aus den Augen verlieren. Da wir ohne Klappenwirkung recht lange gleiten können, muss auch der anversierte Landepunkt mindestens 50-100m vor dem Aufsetzpunkt liegen. Ich wundere mich jedesmal, wie lange der Flieger in der Endphase noch gleiten kann. Wenn wir mit einer Geschwindigkeit von ca. 75kt einen Punkt auf der Landebahn anpeilen würden..könnte es passieren, dass die Landestrecke länger und länger wird und möglicherweise die Wiese, Acker oder eben diese Landebahn nicht mehr ausreicht.

 

Freitag der 28. September 2013

Heute ist der 1. Überlandflug von 200km geplant. 2 Flüge dieser Art muss ich in Begleitung meines Fluglehrers durchführen. Der Fluglehrer fragte mich morgens am Telefon, "Gerd, hast du heute schon mal rausgeschaut ??" Na klar hab ich das, antwortete ich, hab auch bereits im Inet geschaut, was uns auf der Strecke Rendsburg -  Bremerhaven denn so erwartet. Wolkenuntergrenzen von bis zu 1500ft und Sichten bis max. 4km. Er sagte, komm mal längs..und dann schauen wir mal. Es tröpfelte noch leicht..aber wir versuchten es dann aber trotzdem. Herausgekommen ist ein sehr schöner, lehrreicher Flug. Mein Vorschlag, man könne sich ja am NOK langhangeln wurde auch so durchgeführt...nur die Wolkenuntergrenzen waren doch tiefer als von mir erwartet. Zwischen 500 und 1000ft bewegte sich die Wolkenuntergrenze.

Für mich zur Schulung optimal. Konnte ich auch mal sehen, wie es bei nicht so schönem Wetter ist. Die Elbe kann ja auch so breit sein, wenn man nicht so hoch fliegt.. :-) Dort nutzten wir ein Loch und stiegen auf ca. 2000ft um bei einem möglichen Motorausfall mehr Reserven zu haben. Navigatorisch ist es einfacher, den Eindruck gewinne ich als Segelflieger, hab ich doch durch die Motorhilfe mehr Zeit für solche Dinge...

In Bremerhaven angekommen (von Norden über die Hafenkräne, sehr sehr interessant) wurden wir auch gleich auf dem Tower nach den Flugbedingungen gefragt... Es hatte wirklich den Eindruck, als seien wir heute die Einzigen die sich in der Luft per Sichtflug fortbewegt haben.

Selbst mein Fluglehrer rief nach der Landung seine Frau an..um ihr mitzuteilen, dass wir tatsächlich in Bremerhaven gelandet wären.

Er sagte mir während des Fluges,  dass bei Flughöhen um 500ft, Erinnerungen an seine frühere Hubschrauberpilotenzeit als SAR-Pilot bei der Bundeswehr auf Hubschrauber Bell UH-1D hoch kämen.

Seien sie doch bei diesen Wetterbedingungen, wenn kein Ziviler mehr wollte und durfte, noch geflogen. Ich habe das irgendwie als Kompliment aufgefasst. Ich habe diese Bedingungen auch mal erleben dürfen.

Das schult :-) Nach dem Bezahlen der Landegebühr ging es auch gleich wieder zurück nach Rendsburg.

Leider ist mir beim Besteigen des UL ein Missgeschick passiert.

Mein Brillenetui, samt Sonnenbrille (ca. 700 Euro mit Gleitsicht: sie brauchte man heute nicht), fiel mir aus der Jackentasche direkt auf's Vorfeld. 

Was ich aber nicht bemerkte, war, dass ich über das Etui samt Brille rollte. Als nach dem Start dann über Funk kam, hier ist noch ein Brillenetui...dachte ich nur daran, sie eventuell im Tower vergesen zu haben, nicht an sowas. Das Wetter war auch nicht so einladend, dass wir überlegen konnten das Etui nach einer Lnadung wieder mitzunehmen. 

Die Brille kam dann per Post. Vielen Dank an die netten Leute am Bremerhavener Flugplatz. Es war gut, dass das Etui aus Blech war...sonst wäre die teure Brille platt gewesen...und zudem ein teurer Flug gewesen.

Als wir mit leichtem Rückenwind wieder in Rendsburg landeten ... hatte ich das Gefühl .. dass nicht nur ich zufrieden war, dass wir es heute gewagt hatten..und alles geklappt hatte.

 

Mittwoch der 17. Oktober 2013

Leider ist heute nicht so richtig Flugwetter. Unregelmässig Regen, so dass ich heute nur 1 Stunde am Platz flog. Da ich aber schonmal da war, konnte ich auch gleich meine Theorieprüfung hinter mich bringen. Jeweils 40 Fragen zu den Fächern: Technik, Verhalten in besonderen Fällen und der Pyrotechnik. Bei einer 80% Wertung konnte ich mir bei jedem Fach 8 Fehler erlauben. Insgesamt machte ich aber nur einen Fehler. Schade..ich wollte eigentlich 0 Fehler machen :-) Gut, dass dieser Teil auch erledigt ist. Wieder ein Schritt in Richtung Schein.

 

Samstag der 27. Oktober 2013

Heute steht der 2. Überlandflug auf dem Programm. Ich  muss zugeben, ich lauerte mehr dem Soloflug entgegen. Dachte mir aber auch, dann hast du die Überlandflüge auch endlich hinter dir. Es ist ein schöner Tag, der zum Fliegen einlud. Lübeck sollte als Zielplatz angeflogen werden, zuvor noch ein Bogen in Richtung Norden bis Kropp um die 200km Strecke zu erfüllen. Ich sollte das Flugzeug checken. Öl ok, Sprit zu wenig.

Dann erfuhr ich, tanken werden wir am Platz Kropp. Ok, dachte ich mir, das übt. Den kleinen Rasenplatz aus der Luft zu finden und zu landen..kann nur gut für mich sein. Ich meldete mein Vorhaben bei Bremen FIS über Funk an, die milit. Kontrollzone von Hohn durchfliegen zu dürfen. Die Zone war am Wochenende nicht aktiv, musste aber meine Positionen mehrfach melden. Zum Glück sah ich den Rasenplatz von Kropp von oben, musste aber mit einem Seitengleitflug Höhe abbauen um entsprechend zu landen. Ich zahlte meine Landegebühr und tankte auf. Jetzt freute ich mich auf die 2. Etappe: Kropp - Lübeck. Ich ließ die Maschine an.. aber was ist jetzt ?? Die Kommunikation klappte nicht, da das Headset vom Fluglehrer nicht funktionierte. Da kein Ersatz verfügbar war, endete unser Vorhaben mit dem Rückflug nach Rendsburg. Tja, so kann's gehen. Nach der Landung, diesmal auf der 03, sollte ich zum TWR rollen. Mein Lehrer stieg aus und erzählte mir nebenbei..ok, dann flieg mal ein paar Runden alleine. Ich musste wohl überrascht geschaut haben, weil er nochmal nachfragen musste, ob ich damit ein Problem hätte ?? Nein, ganz und gar nicht, erwiderte ich.

Endlich..., dachte ich nur. Endlich ist es soweit, dass mir mein Fluglehrer das Flugzeug alleine anvertraut.

Ich konnte es kaum erwarten.. Es folgten 5 Starts und Landungen bei langsam untergehender Sonne. Ich musste die Sonnenblende runterklappen. Herrlich, einfach unbeschreiblich .. dazu noch ein gut befahrener Nordostseekanal. So wollte ich das haben.

Die Überraschung war gelungen und der verpasste 2. Überlandflug vergessen. Es war deutlich zu spüren, dass neben mir der Sitzplatz leer war. Die Maschine stieg wesentlich schneller als gewohnt.

Es ist nach wie vor ein unglaubliches Gefühl..endlich Solo, mit einem neuen Flugmodell, in die Lüfte zu gehen. Beanstandungen hatte mein Lehrer nicht. Achso.. Da er natürlich meinen Funkverkehr mit anhörte...sagte er mir nach der Landung. "Gerd, du musstest nicht jede Flugbewegung melden. Gegenanflug und Endanflug reichen". OK Chef :-; Leider leider, sollte dieser Flug heute..Solo.. aufgrund des schlechten Wetters der nächsten Monate, vorerst der letzte während meiner Ausbildung gewesen sein...

Fast 4 Monate sollte ich auf den nächsten Flug warten.

 

Freitag der 01. März 2013

Endlich. Nach 4 Monaten Pause.. der erste Flug in diesem Jahr.. Heute ist gleich der 2. Überlandflug geplant. Die Wettervorhersage sagt uns für Lübeck nicht das beste Flugwetter voraus, so dass wir uns als Zielflughafen für Wismar entscheiden. Von Rendsburg bis dorthin sind es in etwa 100km. Als ich um 1100 Uhr am Platz eintraf, war die Maschine bereits von meinem Fluglehrer gecheckt und betankt worden. Er begruesste mich mit den Worten... zeichne schon mal einen Strich nach Wismar in die Karte. Gesagt, getan..und dann konnte es auch schon losgehen. Ich machte meine Checks per Checkliste und fragte bei Info nach der Startbahn. Wir sollten heute gen Osten auf der 03 starten. Das GPS zeigte mir einen Kurs von 104 Grad nach Wismar an, musste also nach dem Steigen eine ordentliche Rechtskurve fliegen. Wir stiegen mit 60kt auf eine Höhe von 1000ft, zuvor wurden die Klappen bei 400ft in Stellung 1 gebracht. Ab 1000ft ließen wir die Maschine dann bei 80kt langsam weiter steigen bis wir ca. 1500ft erreicht hatten. Da sich vereinzelt Wolken in einer Höhe von 2000ft zeigten, blieben wir bei dieser Reiseflughöhe. Ein herrlicher Tag mit herrlichen Sichten. Ich bin überrascht, dass mir die Pause von 4 Monaten gar nicht so vorkam. Gemaess Strich sollte uns der Weg über die Lübecker Bucht führen, da aber mein Fluglehrer die sichere Flugsituation bevorzugt, flogen wir südlich an der Küste entlang. Ich verstehe was er meint..Unglaublich wie riesig die Bucht von oben wirkt... Man könnte fast vermuten, dass dort bereits die Ostsee ist. Jetzt nach fast einer Stunde  Flugzeit ging es darum den kleinen Platz von Wismar zu finden. Eine kurze 640m Grasbahn mit Ausrichtung 08/26. Man wundert sich, wenn man den Bereich nicht kennt, wie schwierig dies doch ist. Wir hangelten uns an Merkmalen wie Wald und Windrädern zum Platz und fanden ihn dann auch relativ schnell. Ich war im Endanflug zu hoch, wobei mir der Fluglehrer den Tipp gab, doch noch einen Vollkreis zu fliegen. Die Landung klappte und wir freuten uns auf einen Kaffee. Ich zahlte für die Landung nen Schulungsvorzugpreis von 2 € und wir bekamen auch noch unseren gewünschten heissen Kaffee eingeschenkt. Nach ca. ner halben Stunde ging es auch schon wieder zurück nach Rendsburg. Da ich einzelne Seen und Wälder erst vor ner guten Stunde gesehen hatte..wirkte auf dem Rückflug vieles vertraut. Zudem war es relativ windstill, so dass sich das Flugzeug auch recht wohl fühlte.

Nich nur das Flugzeug fühlte sich in der ruhigen Luft wohl.

Wenn man mich gefragt hätte..ich wäre noch Stunden oben geblieben.

Leider wurde ich nicht gefragt ;-(

Nach ca. 1 Stunde und 5 Minuten endete unser Flug auch wieder in Rendsburg. Diesmal aber in Richtung Westen auf der 21. Alles lief gut, bis auf eine Kleinigkeit. Ich solle doch versuchen mehr die Centerline auf der Bahn zu treffen. War ich doch ca. 1m links neben ihr. Ich hätte laut Fluglehrer bei böigem Wind mehr Spielraum zur Seite. Recht hat er.. natürlich. Jeder Start und jede Landung verlaufen immer anders....

und das ist auch gut so...

 

Dienstag der 02. April 2013

Der zweite Flugtag in diesem Jahr. Unglaublich. 4 1/2 Stunden Soloflug stehen noch auf dem Zettel... und dann bin ich wohl am Ziel meines Vorhabens.

Wir verabredeten uns heute für um 10 Uhr am Platz. Blauer Himmel und vereinzelt Cummulusbewölkung. Der Wind kommt schon wochenlang aus Osten. Leider liegen wieder 4 Wochen Wetterzwangspause hinter uns.

20 Minuten mit Fluglehrer...danach gleich 1 Stunde alleine Platzrunden fliegen. Klasse wäre, wenn ich heute Mittag auch noch nach Flensburg fliegen könnte..dann wären wieder ne Stunde Soloflug geschafft...und ich meinem Schein einen grossen Schritt näher. Zum Glück hatte mein Fluglehrer nichts dagegen und so konnte ich nach Flensburg zu meinem Heimatflugplatz fliegen. Um 1330 Uhr brach ich gen Norden Richtung Flensburg auf. Durchflog die Hohner und auch die Schleswiger Kontrollzone mit Durchfluggenehmigungen. 35 Min bis Flensburg. 40 Min. zurück. Es war für mich schon ungewohnt, den rechten Gegenanflug auf die RW11 in Flensburg komplett über den Handewitter Wald durchzuführen. Dachte ich doch gleich an die Anmerkungen meines Fluglehrers...wenn möglich Wälder nicht zu überfliegen...Was ist jetzt, wenn der Motor ausfällt ?? Auch das Abschätzen zur Landung auf die RW11 waren neu. So lernte ich nach der Landung, dass die Bahn mit 1220m so lang ist, dass ich viel weiter hätte ausschweben können. So setzte ich eigentlich zu früh vor dem Ausfsetzpunkt auf. Tja, sowas lernt man aber erst wenn man es übt und wieder übt. Ein toller Flug, der einem das Gefühl gab..so ist es wohl, wenn man dann endlich den Schein in der Tasche hat und alleine fliegen darf. Ein tolles Gefühl. Meine Frau und eine Freundin mit Sohnemann empfingen mich freudestrahlend, weil erfolgreich und gesund,  mit Kaffee in Flensburg.

 

Samstag der 06. April 2013

Ein wenig war die Hoffnung von meiner Seite jetzt schon da, als ich heute morgen nach Rendsburg fuhr. Noch 2 Stunden und 10 Minuten dachte ich mir, dann hätte ich meine 5 Stunden Solo fertig. Und dann vielleicht noch den Prüfungsflug hinterher machen..und ich wäre durch :-)

Als der Fluglehrer mir morgens gleich sagte...hast du heute Zeit mitgebracht ?? Hatte ich so ein Gefühl, dass ich doch eventuell hoffen könnte ..... heute meinen Schein zu beenden.

Zum Glück sollte es auch alles so kommen.  Das Wetter spielte mit..und zeigte sich mal von seiner besten Seite..

Das ich in dieser Woche nach Ostern eigentlich meine gesamte Solozeit reinpacken konnte, hatte ich aber vorher nicht gedacht.

Ich nutzte die erste Stunde für Starts und Landungen am Platz. 11 waren es bestimmt.. Ist es doch das was wichtig ist. Auch Ziellandeübungen baute ich ein. Ich hatte im Queranflug zur RW03 immer ein wenig Thermik, so dass ich hier und da doch ein wenig hoch im Endanflug war. Das Slippen machte mir mittlerweile richtig Spass mit der C42... nur immer die richtige Geschwindigkeit im Anflug beibehalten und anders als beim Segelflieger das Höhenruder ordentlich nach vorne drücken um nicht an Geschwindigkeit zu verlieren.. Mein Fluglehrer war, wie eigentlich bereits die ganze Woche, völlig relaxt, und überließ mir, was ich mit meiner restlichen Soloflugzeit anstellen wollte. Nach der Landung wurde die Maschine für einen Navigationsflug von Rendsburg über Husum und Flensburg und zurück genutzt. Mittags stieg ich wieder in den Flieger um die letzten 70 Minuten oben in der Luft (eben alleine) zu genießen.

Ich flog diesmal einfach am Kanal lang..Richtung Osten..und dann irgendwann zurück.

Natürlich habe ich die Zeit auch mit meinem Fluglehrer genossen, aber das Gefühl alleine zu fliegen ist nicht zu toppen. Geht mir auch im Segelflieger so. Um 1515lcl war es dann soweit. Ich war bereit für den Prüfungsflug. So flogen wir nach Kropp und tranken dort ne Tasse Kaffee und genossen ein herrliches Stück Torte. Mit einer Ziellandeübung am Heimatplatz schloss ich meinen Prüfungsflug bestanden ab.

Yes. Ich hab`s hinter mir. Diese Woche nach Ostern hat mir gezeigt....wenn das Wetter mitgespielt hätte... wäre der Schein bereits ein halbes Jahr früher in meiner Hand gewesen. Ich freue mich abschließend nach 8 Monaten wirklich darüber, so eine gute Flugschule erwischt zu haben. Von der guten Ausbildung meines Fluglehrers kann ich bei meinen nächsten Flügen nur profetieren. Auch Norbert, der Chef das Ganzen ist ein sehr sehr netter und gesprächiger Zeitgenosse. Ich freue mich auf zukünftige Treffen mit den Beiden..wenn ich vorbeikomme, um mir ihre Maschine zum Fliegen auszuleihen. Ein tolles Gefühl....DANKE.

Die Einladung meines Fluglehrers, auch mal bei ihm als Backseater beim Drachenfliegen mitzufliegen, nahm ich gerne an. Das muss Fliegen pur sein. Links und rechts runter zu schauen..und da ist dann nix mehr..Hammer. Auch das Fliegen mit Gewichtsverlagerung ist bestimmt was ganz Neues.